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«Intervista Riace»
2012, Costantino Ciervo
Dauer: 16:08
Ausstellung: 09. April — 15. Mai 2021
Im vergangenen Jahr war vieles anders und fast die gesamte Medienberichterstattung war geprägt von der Corona-Pandemie. Andere brisante Themen rückten dadurch in den Hintergrund, haben aber keinesfalls an Aktualität eingebüsst. Die Flüchtlingskrise vor den Toren Europas betrifft Hunderttausende. So umfassend wir über Ansteckungszahlen oder bereits geimpfte Personen informiert werden, so wenig erfahren wir über die Menschen, welche in erbärmlichen Flüchtlingscamps unter katastrophalen Bedingungen an den Aussengrenzen Europas und in Nordafrika leben.

Das dokumentarische Video «Intervista Riace» von Costantino Ciervo, das 2012 im kalabrischen Riace aufgenommen wurde, vermag einen Lichtblick im Umgang mit dieser Misere zu vermitteln. Die kleine 2100 Seelen-Gemeinde hat mit ihrer revolutionären Flüchtlings- und Integrationspolitik in den letzten Jahren wiederholt internationales und mediales Aufsehen erregt. Ciervos Interview mit Domenico Lucano, dem Bürgermeister von Riace und Gründer des Projekts «Città Futura, handelt von einem fortschrittlichen sozialen und kulturellen Engagement, das seinesgleichen sucht. Im Gespräch erfahren wir, wie es zur Ansiedlung sogenannter "irregulärer Immigranten" (boat people) aus verschiedenen Entwicklungs- und Krisenländern des globalen Südens zur Wiederbelebung Riaces, einer durch Abwanderung und Verfall betroffenen süditalienischen Siedlung, gekommen ist.